Bodysuit Tattoos
Der etwas andere Ganzkörper Anzug aus Tinte und nicht nur bei Yakuzas beliebt
Ein Bodysuit Tattoo ist eine großflächige Tätowierung, die den gesamten Körper oder zumindest einen großen Teil bedeckt. Im deutschen Sprachgebrauch findet sich deshalb auch der Begriff Ganzkörper Tattoo. In der Regel erstreckt sich ein Bodysuit vom Oberkörper über die ganzen Arme bis zum Handgelenk und ebenso am Unterkörper über die ganzen Beine bis zu den Knöcheln.
Durch das Aussparen des Kopfes, der Hände und der Füße, kann das Tattoo problemlos durch langärmlige Kleidung und eine Hose versteckt werden. Es muss nicht immer der ganze Körper sein. So können beispielsweise die Arme nur bis zum Oberarm (Kurzarm) oder Ellenbogen tätowiert oder auch ganz weggelassen werden. Das gleiche gilt für die Beine.
Ursprünge von Bodysuit Tattoos
Die Geschichte der Bodysuit Tattoos reicht weit zurück und hat ihren Ursprung in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt. Die Tradition des Tätowierens großer Teile des Körpers ist in vielen Gesellschaften tief verwurzelt und diente unterschiedlichen Zwecken wie religiösem Ausdruck, sozialer Zugehörigkeit oder als Zeichen von Tapferkeit und Stärke.
Japanische Kultur: Eine der bekanntesten Ursprünge der Bodysuit Tattoos liegt in der japanischen Kultur, wo sie als "Irezumi" bezeichnet werden. Diese Kunstform entwickelte sich in der Edo-Zeit (1603-1868) und war sowohl bei Kriegern als auch bei Feuerwehrleuten, die ihre Körper mit Schutzsymbolen tätowierten, weit verbreitet. Irezumi wurden jedoch auch mit der japanischen Unterwelt in Verbindung gebracht und waren insbesondere bei Mitgliedern der Yakuza, der japanischen Mafia, beliebt.
Polynesische Kultur: In der polynesischen Kultur haben Tätowierungen, insbesondere großflächige Tattoos, eine lange Tradition. Die maorische Kultur in Neuseeland ist ein Beispiel dafür, wo Bodysuit Tattoos als "Ta Moko" bezeichnet werden. Diese Tattoos dienten dazu, die Geschichte, den Status und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe oder Familie zu vermitteln.
Indigene Völker: Bei verschiedenen indigenen Völkern weltweit gibt es ebenfalls Traditionen von Ganzkörpertätowierungen. Die Dayak auf Borneo zum Beispiel trugen reich verzierte Tattoos, die ihre Tapferkeit, ihren sozialen Status oder spirituelle Bedeutungen repräsentierten.
Marquesaner: Auf den Marquesas-Inseln im südlichen Pazifik entwickelte sich eine der am meisten ausgeprägten Tattoo-Kulturen. Die Marquesaner glaubten, dass Tätowierungen die spirituelle Kraft, genannt "mana", kanalisieren und Schutz bieten könnten. Bodysuit Tattoos waren hier ein Zeichen von Tapferkeit und Macht.
Die moderne Faszination für Bodysuit Tattoos ist also eine Fortführung dieser alten Traditionen. In der heutigen Zeit sind sie jedoch eher ein Ausdruck von Individualität und künstlerischem Engagement.
Gestaltungsmöglichkeiten für ein Bodysuit Tattoo
Da Tätowierungen dieser Art sehr große Flächen mit Tinte eindecken sollen, besteht die Möglichkeit viele verschiedene Motive und Designs unterzubringen, die Deinem Geschmack entsprechen und Deine Absichten zum Ausdruck bringen.
Japanische Bodysuits: Japanische Ganzkörper Tattoos sind bekannt für ihre beeindruckenden, farbenfrohen und detaillierten Motive, die Geschichten und Mythen der japanischen Kultur repräsentieren. Beliebte Motive sind Drachen, Kois, Kirschblüten und Samurai Krieger.
Tribal Bodysuits: Bei dieser Variante wird Dein Körper in ein Netz aus schwarzen Linien und geometrischen Muster gekleidet. Sie sind meist inspiriert von den traditionellen Tattoos verschiedener indigener Völker.
Realistische Bodysuits: Wenn Du lieber realistische Motive bevorzugst, kannst Du Deinen Körper mit fotorealistischen Porträts, Tier- oder Naturdarstellungen schmücken, die zu einem zusammenhängenden, harmonischen Gesamtbild vereint werden.
Biomechanische Bodysuits: Biomechanik Tattoos verbinden organische und mechanische Elemente, um den Anschein zu erwecken, als bestünde Dein Körper aus Maschinenteilen.
Das solltest Du bei Bodysuit Tattoos beachten
Zeitaufwand: Ein Bodysuit Tattoo erfordert viele Sitzungen beim Tätowierer und kann Jahre in Anspruch nehmen, bis es vollständig abgeschlossen ist. Du brauchst eine gute zeitliche Planung und vor allem die nötige Hingabe und den Willen es bis zum Schluss durchzuziehen.
Kosten: Aufgrund der Größe und Komplexität des Projekts können die Kosten für ein Bodysuit Tattoo erheblich sein. 4-stellige Beträge kann nicht jedermann so einfach aus dem Ärmel schütteln. Stelle sicher, dass Dein Tattoo Vorhaben bis zum Ende finanziell gesichtert ist.
Schmerzen: Da das Tattoo großflächig ist, wirst Du Dich auf einige schmerzhafte Sitzungen einstellen müssen. Wenn Du noch keine Tätowierung hast, solltest Du erst mit einem kleineren Motiv beginnen, um zu testen ob Du den Schmerzen gewachsen bist.
Einschränkungen: Nach jeder Tattoo Sitzung solltest Du in den ersten Wochen auf schweißtreibende Aktivitäten verzichten und alles dafür tun, um den Heilungsprozess zu fördern. Dies kann zu erheblichen Einschränkungen in Deinem Privatleben führen.
Arbeitsplatz und Gesellschaft: Wie oben erwähnt, lässt sich ein Bodysuit mit langärmliger Kleidung und einer langen Hose überdecken. Wenn Du in Deinem Beruf einen Anzug oder ein Kostüm trägst, sollte es keine Probleme geben. Wenn Du nicht vorhast die Tätowierungen immer zu bedecken, kannst Du je nach beruflichem und gesellschaftlichem Umfeld auf Widerstand stoßen oder es kann Deine Karrierechancen beeinflussen.
Bodysuit Tattoos sind eher für Tattoo-Enthusiasten geeignet, die sich voll und ganz dieser Körperkunst hingeben. Gut gemacht können sie aus Deinem Körper ein lebendes Kunstwerk machen. Bis zum fertigen Produkt wirst Du viel Schmerz und Mühen auf Dich nehmen müssen. Doch die Reise lohnt sich. Wenn Du noch etwas unsicher bist, ob ein Ganzkörper Tattoo das Richtige für Dich ist, kannst Du für den Anfang mit einem Sleeve Tattoo beginnen.
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