Branding Schmucknarben

Branding Schmucknarben

Vorsicht heiß! So entstehen durch Verbrennungen Schmucknarben auf der Haut

Was früher zur Kennzeichnung von Vieh verwendet wurde, wird heutzutage in Form von Branding (oder deutsch Brandzeichen) auch bei Menschen gemacht. Wie der Name bereits verrät, werden beim Branding Muster, Motive, Formen und ähnliches in die Haut gebrannt. Der Unterschied vom Branding zum Tattoo besteht darin, dass die Haut so stark verletzt bzw. verbrannt wird, dass sich Narben bilden und diese Narben dann den Körperschmuck darstellen. Beim Tätowieren wird die Haut zwar auch verletzt, aber sichtbar ist nach der Heilung nur noch die Farbe des Tattoos.

Die Bedeutung eines Brandings hängt wie beim Tattoo auch vom Motiv ab. Ebenso kann wie beim Tätowieren ein bestimmter Anlass ausschlaggebend für das Branding sein. Da Tattoos unter anderem auch zum Verdecken von Narben gestochen werden, lassen sich natürlich auch mit dem Branding Narben verdecken bzw. in ein Branding Design miteinbeziehen. Welche Motive sich mit Branding genau verwirklichen lassen, sollten Sie sich von einem Profi erklären lassen.

Anders als beim Tattoo gibt es jedoch Einschränkungen bei den möglichen Stellen für das Branding. Während ein Tattoo theoretisch an jeder Körperstelle möglich ist, eignen sich für Brandings nur flache Stellen, da das Brandeisen gleichmäßig aufgedrückt werden muss. Wenn Sie ein sehr großes Branding wollen, muss somit Rücken, Bauch oder Oberschenkel gewählt werden. An der Stelle dürfen zudem keine Blutgefäße oder Nerven verlaufen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten des Brandings. Grundlegend kann zwischen heiß und kalt unterschieden werden. Bei erster und am häufigsten verwendeter Variante werden das Brenneisen oder einzelne Metallstreifen, je nachdem welches Design gebrandet werden soll, auf extrem hohe Temperaturen erhitzt bis der Stahl rötlich glüht. Erst dann wird mit der Kante für kurze Zeit auf die Haut gedrückt. Bei der kalten Variante werden die Brenneisen natürlich nicht erhitzt, sondern extrem stark abgekühlt. Da die Abkühlung sehr aufwendig ist, wird diese Methode nur selten angewendet.

Branding birgt wie auch die anderen Arten der Body Modification zahlreiche Risiken. So dürfen wie bereits oben erwähnt wurde keine Stellen mit Nerven oder Blutgefäßen gebrandet werden, da diese verletzt werden können. Wie auch bei Tattoos besteht eine Infektionsgefahr, welche jedoch bei der Kaltvariante noch erhöht ist, weil weniger Keime abgetötet werden als mit Hitze. Da der Heilungsprozess und die Narbenbildung nicht beeinflussbar sind und auch die Narben hinterher dicker sind als beim Branding Vorgang, kann das endgültige Aussehen des Brandings nur schwer vorhergesagt werden und somit gegebenenfalls ganz anders sein als eigentlich gewünscht.

Vergessen Sie auch nicht die Schmerzen. Diese sind zwar abhängig von jedem einzelnen, jedoch schmerzt nicht nur der Branding Vorgang, sondern die Wunde brennt auch während des kompletten Heilungsprozesses. Wie auch beim Tätowieren kann Schmerz verringert werden, indem Stellen gewählt werden, die weniger empfindlich sind und nicht so häufig bewegt oder angespannt werden. Von Vorteil ist es auch, wenn die Stelle während des Heilungsprozesses möglichst nicht mit Kleidung in Berührung kommt. Branding ist kurz gesagt nichts für Zartbesaitete, da zum Schmerz auch noch der Geruch von verbranntem Fleisch kommt.

Je nach Hauttyp sind die Brandings unterschiedlich stark sichtbar bzw. verblassen diese auch mit der Zeit. Das Entfernen von sichtbaren Brandings ist noch schwieriger als das Entfernen von Tattoos. Zur Pflege werden nach dem Branden spezielle Öle oder Tinkturen aufgetragen. Während des Heilungsprozesses und der Wundschorfbildung kann mit bestimmten Cremes nachgeholfen werden.

Wer ein Branding möchte, sollte dies nur von erfahrenen Profis machen lassen. Diese sind jedoch nicht immer einfach zu finden, was unter anderem daran liegt, dass Branding wie auch Tattoos und Piercings als Körperverletzung gilt. Zudem ist anders als bei Tattoos und Piercings bei Brandings noch nicht rechtlich geklärt, ob diese gegen die guten Sitten verstoßen und somit auch trotz gegenseitigem Einverständnis strafbar sind.

Um herauszufinden wie weh es tut und wie die eigene Haut auf die Verbrennung reagiert, bieten einige Profis (meist kostenpflichtige) Probebrandings an. Die Preise für ein richtiges Branding setzen sich wie bei Tattoos aus der Größe und der Aufwendigkeit zusammen. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, das Brandings etwas teurer sind als Tattoos.

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